Die Potsdamer Nachrichten haben über meinen Auftritt in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge berichtet.
Dazu kam es, nachdem mich am Samstag zuvor in der Potsdamer Innenstadt eine liebe Frau gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, ein kleines Konzert für die Flüchtlinge in Potsdam zu spielen. Da ich auch schon über so etwas nachgedacht hatte, habe ich spontan zugesagt.
Es kamen nur wenige Flüchtlinge zum Konzert und die Stimmung war recht verhalten. Später hat sich die Stimmung dann gedreht und auf einmal wurde ausgelassen getanzt. Eine sehr schöne Erfahrung.
Nach dem Konzert haben wir noch fast 2 Stunden mit Alan zusammengesessen, der sehr gut Englisch spricht und uns an seiner Geschichte teilhaben ließ. Es war sehr berührend, mit ihm zu sprechen und seine persönliche Geschichte zu hören. Kaum vorstellbar, wenn noch nicht mal mehr der Weg zwischen dem eigenen Haus und der Universität oder Schule aufgrund von willkürlichen Festnahmen, Selbstmordattentätern und Scharfschützen sicher ist und schon ein gutes Dutzend Freunde, Verwandte und Bekannte so ihr Leben lassen mussten.
Wir haben anschließend Kontakte auf Facebook ausgetauscht und bei einem Bild meinte ich, “du hast dich aber ganz schön verändert” woraufhin er antwortete, dass es in Syrien üblich ist, das eigene Profilfoto durch das eines Freundes/Bekannten/Familienmitgliedes zu ersetzen, wenn dieser stirbt. Nach mehreren Bildern, die nicht ihn selbst zeigten, habe ich aufgehört zu scrollen. Diese Menschen haben ganz andere Sorgen, als die, die wir uns täglich so machen. Wir sollten uns öfter mal bewusst werden, wie gut es uns eigentlich geht und nicht so viel über unsere Sorgen klagen…